Author Image

Matthiaskirche in Ungarn: Ein Meisterwerk der Gotik in Budapest

Die Matthiaskirche, auch bekannt als die Kirche der Heiligen Maria, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Budapest, Ungarn. Dieses beeindruckende Gotteshaus, das im gotischen Stil erbaut wurde, befindet sich auf dem Budaer Burgberg und zieht Besucher aus aller Welt an. Die Matthiaskirche ist nicht nur ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum, sondern auch ein architektonisches Juwel, das die reiche Geschichte und Tradition Ungarns widerspiegelt. Wer einen Urlaub in Ungarn plant, sollte die Matthiaskirche unbedingt auf seine Reiseliste setzen.

Die Geschichte der Matthiaskirche

Von den Anfängen bis zur Renaissance

Die Matthiaskirche hat eine bewegte Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde ursprünglich im Jahr 1015 unter der Herrschaft von König Stephan I. erbaut, dem ersten König von Ungarn. Die heutige gotische Struktur stammt jedoch hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert, als die Kirche unter König Ludwig I. im hochgotischen Stil neu errichtet wurde. Später, im 15. Jahrhundert, ließ König Matthias Corvinus, nach dem die Kirche ihren heutigen Namen trägt, das Gebäude im Stil der Renaissance erweitern und verschönern.

Die osmanische Besatzung und die barocke Wiedergeburt

Während der osmanischen Besatzung im 16. Jahrhundert wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt. Viele der christlichen Kunstwerke und Ornamente wurden zerstört oder entfernt. Nach der Befreiung Budapests von den Osmanen im späten 17. Jahrhundert wurde die Matthiaskirche im Barockstil wiederaufgebaut und diente erneut als katholische Kirche. Ihre heutige gotische Form erhielt die Matthiaskirche jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts, als sie unter der Leitung des Architekten Frigyes Schulek umfassend restauriert und erweitert wurde.

Architektur und Kunstwerke der Matthiaskirche

Ein Meisterwerk der Gotik

Die Matthiaskirche ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur und beeindruckt durch ihre hohen, schlanken Türme, reich verzierten Fassaden und die wunderschön gestalteten Buntglasfenster. Der Hauptturm, der Matthias-Turm, ist mit seinen 80 Metern Höhe ein markantes Wahrzeichen Budapests und bietet einen fantastischen Blick auf die Donau und die umliegende Stadt. Die Kirche besticht durch filigrane Steinmetzarbeiten, die eine Vielzahl von gotischen Ornamenten und Figuren darstellen.

Die Innenräume: Eine Mischung aus Gotik und Renaissance

Auch das Innere der Kirche ist ein wahres Kunstwerk. Die Decken sind reich mit Fresken und Wandmalereien verziert, die von ungarischen Künstlern wie Bertalan Székely und Károly Lotz gestaltet wurden. Besonders bemerkenswert sind die restaurierten Fresken, die biblische Szenen und Heiligenlegenden zeigen. Die goldenen und farbenfrohen Dekorationen der Wände, Säulen und Altäre verleihen der Kirche ein majestätisches und gleichzeitig warmes und einladendes Ambiente. Eine der Hauptattraktionen im Inneren der Kirche ist die farbenfrohe Glasfensterdekoration, die die Kirche in ein magisches Licht taucht.

Der Altar und die königliche Gruft

Der Hauptaltar der Matthiaskirche ist ein weiteres Highlight. Er ist reich verziert und beherbergt mehrere gotische und barocke Kunstwerke, darunter die berühmte Statue der Heiligen Jungfrau Maria. In der Kirche befindet sich auch eine königliche Gruft, in der einige ungarische Könige und Mitglieder des Adels begraben wurden, darunter König Béla III. und seine Frau Agnes von Antiochia.

Die Bedeutung der Matthiaskirche in der ungarischen Geschichte

Ort königlicher Krönungen und nationaler Feierlichkeiten

Die Matthiaskirche hat eine besondere Bedeutung in der ungarischen Geschichte, da sie der Ort zahlreicher königlicher Krönungen und wichtiger nationaler Feierlichkeiten war. Zwei der bekanntesten Krönungen, die hier stattfanden, waren die von Franz Joseph I. im Jahr 1867 und die von Karl IV. im Jahr 1916. Beide Ereignisse waren bedeutende Momente in der Geschichte Ungarns und haben die Matthiaskirche zu einem wichtigen Symbol der nationalen Identität gemacht.

Eine religiöse und kulturelle Attraktion

Heute ist die Matthiaskirche nicht nur eine aktive katholische Kirche, sondern auch eine wichtige Attraktion für Touristen aus aller Welt. Sie wird oft für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen genutzt, da ihre Akustik und ihre majestätische Innenarchitektur eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Der Besuch der Matthiaskirche ist ein Muss für jeden, der die kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten Ungarns erkunden möchte.

Ein Besuch der Matthiaskirche: Tipps für Touristen

Wie erreicht man die Matthiaskirche?

Die Matthiaskirche befindet sich auf dem Burgberg in Budapest, der leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß vom Stadtzentrum aus zu erreichen ist. Der Burgberg ist selbst eine bedeutende Sehenswürdigkeit und bietet zahlreiche andere Attraktionen wie die Fischerbastei, das Königliche Schloss und die malerischen Straßen des historischen Viertels.

Die beste Zeit für einen Besuch

Die Matthiaskirche kann das ganze Jahr über besichtigt werden, aber die beste Zeit für einen Besuch ist im Frühling oder Herbst, wenn das Wetter angenehm ist und die Touristenmengen nicht so groß sind. Besonders eindrucksvoll ist die Kirche bei Sonnenuntergang, wenn die Fassaden und Türme in warmem Licht erstrahlen. Ein Besuch während der Wochenenden oder Feiertage bietet die Möglichkeit, an Gottesdiensten oder besonderen kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.

Was man sonst noch wissen sollte

Da die Matthiaskirche eine aktive katholische Kirche ist, sollten Besucher respektvolle Kleidung tragen und während der Gottesdienste nicht fotografieren. Führungen sind in mehreren Sprachen verfügbar und bieten einen tieferen Einblick in die Geschichte und Architektur der Kirche.

Fazit: Die Matthiaskirche – Ein kulturelles Juwel in Budapest

Die Matthiaskirche ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Budapest und ein Symbol der reichen Geschichte und Kultur Ungarns. Für jeden, der einen Urlaub in Ungarn plant, ist ein Besuch dieser beeindruckenden Kirche ein absolutes Muss. Die Mischung aus gotischer Architektur, historischer Bedeutung und künstlerischen Meisterwerken macht die Matthiaskirche zu einer unvergesslichen Attraktion, die einen tiefen Eindruck hinterlässt und einen unvergesslichen Einblick in die Seele Ungarns bietet.