10 Dinge, die du über Portugal noch nicht wusstest
Portugal ist ein Land voller Charme, Geschichte und Überraschungen. Hinter den malerischen Stränden, historischen Städten und dem köstlichen Essen verstecken sich zahlreiche kuriose Anekdoten, die dich zum Schmunzeln bringen und garantiert in Erinnerung bleiben. Hier sind zehn spannende, außergewöhnliche und überraschende Geschichten über Portugal, die du wahrscheinlich noch nicht kanntest.
Die älteste Buchhandlung der Welt? Fast!
Wusstest du, dass in Portugal eine der ältesten und größten Buchhandlungen der Welt steht? Die Livraria Bertrand in Lissabon wurde 1732 gegründet und hält den Guinness-Weltrekord als die älteste noch in Betrieb befindliche Buchhandlung der Welt. Seit fast 300 Jahren bietet sie Lesern ein beeindruckendes Sortiment an Büchern in einem Ambiente, das den Charme vergangener Zeiten bewahrt. Das Beste daran? Es ist nicht nur ein Ort zum Bücherkaufen – viele Besucher kommen, um in den historischen Räumen zu schmökern, einen Kaffee zu trinken und sich in den literarischen Geist der Stadt hineinzuversetzen. Ein absolutes Muss für jeden Bücherliebhaber!
Die mysteriöse Höhlenkapelle von Évora
Évora ist eine Stadt voller Geschichte, aber eine ihrer faszinierendsten Sehenswürdigkeiten ist ohne Zweifel die Capela dos Ossos (Knochenkapelle). Diese Kapelle, die im 16. Jahrhundert von einem Franziskanermönch erbaut wurde, ist vollständig mit den Knochen und Schädeln von über 5.000 Mönchen dekoriert. Der Mönch wollte mit diesem makabren Kunstwerk die Vergänglichkeit des Lebens betonen. An den Wänden der Kapelle findet sich sogar die Inschrift: „Unsere Knochen, die hier sind, warten auf eure.“ Trotz ihres düsteren Charakters zieht die Kapelle jährlich tausende Besucher an, die von ihrer morbiden Schönheit fasziniert sind. Ein skurriler Ort, der nachdenklich stimmt und einen tiefen Eindruck hinterlässt.
Der anachronistische „Tempel des Schlafs“
Das Mosteiro de Alcobaça ist das größte Kloster Portugals und birgt eine der tragischsten Liebesgeschichten des Landes. Im 14. Jahrhundert verliebte sich König Pedro I. unsterblich in Inês de Castro, eine Hofdame spanischer Herkunft. Doch diese Liebe war nicht von allen gewünscht – Inês wurde auf Befehl von Pedros Vater, König Afonso IV., ermordet. Der gebrochene König Pedro ließ nach seiner Thronbesteigung ihre Leiche exhumieren und zur Königin krönen. Die Legende besagt, dass alle Adeligen dem Leichnam die Hand küssen mussten, um ihre Loyalität zu bezeugen. Beide Liebenden wurden schließlich im Kloster Alcobaça in prunkvollen Grabmälern beigesetzt, die so aufgestellt sind, dass sie sich beim Jüngsten Gericht wiedersehen. Diese Geschichte ist so surreal wie faszinierend und macht Alcobaça zu einem Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Mythos verschwimmen.
Der „Pastéis de Nata“-Wettstreit
Portugal ist bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten, und eine der berühmtesten unter ihnen sind die Pastéis de Nata – köstliche Puddingtörtchen, die weit über die Landesgrenzen hinaus beliebt sind. Doch wusstest du, dass es einen regelrechten Wettstreit gibt, wer die besten Pastéis de Nata im Land macht? Jedes Jahr treten Bäcker aus ganz Portugal in einem hitzigen Wettstreit in Lissabon gegeneinander an, um den Titel des besten Törtchenmachers zu gewinnen. Die Konkurrenz ist hart, und die Jury ist streng – es wird nach dem perfekten Verhältnis von knusprigem Teig und samtigem Pudding gesucht. Dieses kulinarische Duell hat Tradition und zeigt, wie ernst die Portugiesen ihre süßen Verführungen nehmen. Das Ergebnis? Eine Explosion von Geschmack, die man erlebt haben muss!
Der „Galo de Barcelos“: Ein Huhn wird zur Ikone
Der Galo de Barcelos ist eines der bekanntesten Symbole Portugals und trägt eine spannende Legende in sich. Die Geschichte erzählt von einem galicischen Pilger, der auf dem Weg nach Santiago de Compostela in der Stadt Barcelos des Diebstahls beschuldigt wurde. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen wurde er zum Tode verurteilt. Er bat darum, dem Richter vorgeführt zu werden, der gerade ein Festessen abhielt. Der Pilger zeigte auf einen gebratenen Hahn auf dem Tisch und sagte, dieser würde krähen, um seine Unschuld zu beweisen. Tatsächlich, als der Mann gehängt werden sollte, erhob sich der Hahn und krähte lautstark. Der Richter eilte zum Galgen, fand den Pilger lebend und ließ ihn frei. Seitdem ist der Galo de Barcelos ein Symbol für Glück und Gerechtigkeit in Portugal. Überall im Land findest du diesen bunt bemalten Hahn als Souvenir – eine lebendige Erinnerung an diese legendäre Geschichte.
Der „Regenfisch“ von Nazaré
Nazaré ist weltberühmt für seine gigantischen Wellen, die Surfer aus aller Welt anziehen. Doch hast du schon vom „Regenfisch“ gehört? Die Einheimischen behaupten, dass kleine fliegende Fische mit den Stürmen kommen und regelrecht „vom Himmel fallen“. Während die Wissenschaft hier skeptisch ist und das Phänomen mit starken Winden und ungewöhnlichen Wetterbedingungen erklärt, bleibt es für die Bewohner von Nazaré ein faszinierendes und kurioses Ereignis. Ob Mythos oder Realität – der „Regenfisch“ gehört zur Folklore dieser Küstenstadt und macht Nazaré noch ein Stück magischer.
Das Geheimnis von Lissabons Pflastersteinen
Wer durch Lissabon spaziert, dem fallen sofort die wunderschönen schwarz-weißen Pflastersteine auf, die die Straßen der Stadt zieren. Diese Steine, die „Calçada Portuguesa“, sind weit mehr als nur Dekoration – sie sind ein Kunstwerk, das die Geschichte und Kultur Portugals widerspiegelt. Doch Vorsicht: An Regentagen können die Steine zu einer gefährlichen Rutschbahn werden! Besonders in den steilen Gassen der Stadt kann ein Spaziergang zu einer echten Herausforderung werden. Manche Einheimische nennen diese Steine deshalb scherzhaft „Portugals gefährlichstes Erbe“. Doch trotz der Sturzgefahr sind sie ein unverzichtbarer Teil des Stadtbildes und machen Lissabon zu einer der schönsten und charaktervollsten Städte Europas.
Ein Fisch, der Geschenke bringt
Die Weihnachtszeit in Portugal ist reich an Traditionen, aber eine davon ist besonders charmant: Der „Pai Natal“, eine Art portugiesischer Weihnachtsmann, ist in einigen Regionen kein alter Mann mit einem roten Mantel, sondern ein Fisch! Diese Tradition geht darauf zurück, dass am Heiligabend traditionell Kabeljau gegessen wird. In einigen Haushalten erzählt man den Kindern, dass „Pai Natal“ (der Weihnachtsvater) die Geschenke bringt, während sie ihren Fisch genießen. Diese etwas andere Version des Weihnachtsmanns zeigt, wie stark das Meer und seine Gaben mit der portugiesischen Kultur und dem Alltagsleben verbunden sind. Es ist eine Tradition, die gleichermaßen zum Schmunzeln und Staunen anregt.
Das älteste Restaurant der Welt?
In der kleinen Stadt Abrantes, etwa 150 Kilometer nordöstlich von Lissabon, gibt es ein Restaurant, das seit 1784 Gäste bewirtet: das „Tavares Rico“. Obwohl es nicht offiziell als das älteste Restaurant der Welt anerkannt ist, gilt es als das älteste in Portugal. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich das Restaurant zu einem Ort entwickelt, an dem Geschichte und Gastronomie Hand in Hand gehen. Hier speist du in einem Ambiente, das Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählt, und genießt dabei traditionelle portugiesische Gerichte. Ein Besuch im „Tavares Rico“ ist wie eine kulinarische Zeitreise – eine perfekte Gelegenheit, in die reiche Esskultur des Landes einzutauchen.
Der „Mann mit dem Hut“ in Sintra
Sintra ist eine Stadt voller Magie und Geheimnisse, bekannt für ihre romantischen Paläste und verwunschenen Gärten. Doch eine mysteriöse Figur hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen: der „Mann mit dem Hut“. Diese geheimnisvolle Gestalt, stets in altmodischer Kleidung und mit einem Hut, wurde über die Jahre hinweg immer wieder von Einheimischen und Touristen gesichtet. Niemand weiß, wer er ist oder woher er kommt, aber seine Präsenz hat ihm einen festen Platz in der lokalen Folklore gesichert. Einige glauben, er sei ein Geist oder eine Erscheinung, die die Straßen von Sintra durchstreift, um die Geheimnisse der Stadt zu bewahren. Wer ihm begegnet, sollte sich nicht erschrecken – vielleicht trägt der „Mann mit dem Hut“ einfach nur eine weitere faszinierende Geschichte mit sich, die es zu entdecken gilt.
Portugal steckt voller Geschichten, die genauso vielfältig und faszinierend sind wie das Land selbst. Diese Anekdoten sind nur ein kleiner Einblick in die reiche und skurrile Kultur, die es zu entdecken gilt. Das nächste Mal, wenn du nach Portugal reist, halte die Augen offen – vielleicht erlebst du selbst eine außergewöhnliche Geschichte, die du weitererzählen kannst!